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Einführung in den Begriff Stress

Um den Begriff Stress optimal für unsere Zwecke erklären zu können, konzentrieren wir uns hier vor allem auf die psychische Ebene von Stress. Erst mal müssen wir klären, was im Körper passiert, wenn wir Stress empfinden. Jeder kennt dieses Gefühl von Stress. Unsere Hände fangen an zu schwitzen, die Atmung wird schneller, wir fangen an, unruhig zu stehen, es ist schwer, einen Gedanken zu fassen. Das liegt daran, dass Stress eine Alarmreaktion des Körpers ist. Diese Alarmreaktion wird immer dann vom Körper ausgelöst, wenn Menschen sich bedroht fühlen. „Das führt dazu, dass der aktive Teil deines Nervensystems aktiviert wird“1. Diesen aktiven Teil des Nervensystems nennt man Sympathikus. Das Aktivwerden des Sympathikus hat zur Folge, dass die Nebenniere Stresshormone wie zum Beispiel Adrenalin und Noradrenalin freisetzt. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit unseres Körpers gesteigert. Am Anfang haben wir klassische Symptome für Stress aufgezählt. Schwitzige Hände, schnellere Atemfrequenz und eine generelle Unruhe. All das sind die Folgen der schlagartigen Steigerung der Leistungsfähigkeit.

Da wir nun wissen, was im Körper passiert, werfen wir nun einen tieferen Blick in die Psyche. Hier muss man zunächst unterscheiden zwischen objektiven Stressfaktoren und individuellen Stressfaktoren. „Unter den objektiven Stressfaktoren versteht man Stress, der zum Beispiel ausgelöst wird, beim Berühren einer heißen Herdplatte“ (Vgl. Steffen Breabricht). Ein Schutzreflex bringt uns dazu die Hand sofort von der Herdplatte zurückzuziehen. Nach demselben Schema läuft Stress in uns ab, wenn wir einen düsteren Keller betreten und panisch nach dem Lichtschalter suchen. Objektive Stressfaktoren stehen in unserem Projekt eher hintenan. Für uns relevant sind die individuellen Stressfaktoren. Diese lassen sich gut an einem Beispiel erklären. Zwei Schüler müssen eine Klausur schreiben. Es ist wichtig zu verstehen, wie die beiden Schüler die Situation einschätzen. Die Klausur wird im Matheunterricht geschrieben. Einer der beiden Schüler ist sehr gut in Mathe. In seiner Freizeit nimmt er an Mathewettbewerben teil und ist ambitioniert, eines Tages Mathematik zu studieren. Den Matheunterricht in der Schule belächelte. Die gestellten Aufgaben macht er mit links. Der andere Schüler hat große Probleme in Mathe. Er ist generell kein guter Schüler und fürchtet sich vor der nächsten 5, die seinen Notendurchschnitt herunterreißt. Hier wird bereits deutlich, wie die beiden Schüler zu der anstehenden Klausur stehen. Der individuelle Stress hat damit zu tun, wie eine Situation eingeschätzt wird. Also ist sie in Ordnung oder eine Bedrohung. Der Zweite sieht die Klausur als Bedrohung und dem Ersten ist sie fast egal. Aber woran liegt das? Beide haben einen Abgleich mit ihren inneren Ressourcen vorgenommen. Das bedeutet erstmals eine Einordnung der Situation in einen, wie Steffen Breabricht es nennt: „Kontext“. Also ist die Situation gewohnt und gut zu bestehen? Ein anderer Aspekt ist die allgemeine psychische Beschaffenheit. Die Schüler werfen einen Blick auf ihren Wissensstand und ordnen die Situation danach ein. Schüler 1 ist solche Situation gewohnt und weiß genug über Mathe, um ruhig zu bleiben. Schüler 2 ist derartige Situationen nicht gewohnt und weiß auch nicht viel über Mathe, daher empfindet er Stress. Nun gibt es aber bestimmt auch Schüler die schlecht in Mathe sind und trotzdem gelassen in Klausuren gehen. Das hängt ebenfalls mit der psychischen Beschaffenheit zusammen. Nämlich mit der Widerstandsfähigkeit eines Menschen. Die Internetseite „Centre of Studies on Human Stress“ veröffentlichte 2019 den Artikel „History of Stress” in diesem Artikel teilen sie Stress in drei Phasen. „Alarm reaction“, „Resistance“ und „Exhaustion.“ In der Phase „Resistance“ beschreiben sie, wie man sich gegen diesen Stress währt: If alarm reactions continue, the body begins getting used to being stressed. But this adaptation is not good for your health, since energy is concentrated on stress reactions.” Wie lange und wie gut man nun gegen diesen Stress ankommt, ist bei Menschen sehr verschieden. Nun aber erstmal wieder ein tieferer Blick auf Schüler 2. Er hat deutlich Stress und was hier passiert, ist, dass er einem inneren Befehl folgt. In diesem Falle nämlich: „Es darf nichts schiefgehen.“ Von diesen inneren Befehlen gibt es und das bringt uns zum nächsten Artikel zwei Formen. Nämlich: „Es darf nichts schiefgehen“ und „Ich muss …“

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